Ich habe die Frage bekommen, ob es nicht traurig ist, als Projektor immer auf die Einladung warten zu müssen und ob dadurch nicht das Gefühl entsteht, das man nicht gebraucht wird.
Und wie ist es mit der Suche nach Anerkennung und was man sich deswegen zumutet?
Wow.
Dachte ich mir.
Was für eine wundervolle Einladung diese Frage.
Und was für eine Anerkennung, dass ich gefragt werde, zu antworten.
Wenn wir das Human Design nicht aus höherem Bewusstsein heraus lesen, verleitet es dazu, sich zum Opfer seines eigenen Designs zu machen. Ich kann aus dem Geiste der Trennung bei jedem Energie-Typ die augenscheinlichen Schwächen herauslesen und mir damit meine Schwierigkeiten oder meine Mangel-Gefühle erklären.
Wenn ich als Projektor traurig bin, kann die Erklärung meines Minds sein, dass es daran liegt, dass ich ja immer erst ewig auf die Einladung warten muss bis ich tätig werden darf, keine eigene Energie habe, daher immer so viele Pausen brauche und gar nicht richtig mithalten kann mit den Anderen.
Als Generator kann ich mich als minderbemittelter und fremdgesteuerter Lohnsklave der Manifestoren und Projektoren fühlen.
Als Manifestor kann ich…
Als Reflektor kann ich…
Usw. usw. usw.
Wenn wir unseren Geist damit beauftragen, Antworten auf unseren Mangel zu finden, werden wir immer Antworten finden. Auch wenn wir uns im Human Design versenken.
Wir werden uns im Kreis drehen. Und zwar so lange, bis wir vor Erschöpfung umfallen und aus der Stille und Ruhe heraus beginnen, die Augen zu öffnen.
Die Essenz des Human Designs liegt für mich darin, unsere Führung aus dem Kopf zurück in den Körper zu bekommen. In der Auseinandersetzung mit unserem einzigartigen Design beginnen wir zu erkennen, wie ähnlich wir auf einer Ebene alle sind und wie einzigartig und unterschiedlich wir auf anderen Ebenen sind. Das ermöglicht uns zu erkennen, dass unsere Einzigartigkeit unser größtes Potential ist und wir alle gemeinsam ausgestattet sind, den Klang jedes Einzelnen zu einem orchestralen Wunderwerk der Liebe zusammenzufügen.
Das ist erst der Anfang des Erkennens unseres Potentials als Menschheit und alleine für diese Offenbarung braucht es schon höheres Bewusstsein. Und dieses höhere Bewusstsein kommt nicht aus dem Human Design. Das Human Design ist wunderbar, aber es ist nur eine Anleitung der Biomechanik unseres Aura-Feldes.
Nothing more.
Nothing less.
Höheres Bewusstsein entsteht in der wahrhaftigen Begegnung von zwei Feldern in purer und bedingungsloser Liebe. Höheres Bewusstsein entsteht durch Berührung. Und durch Hingabe im Hier und Jetzt. Es muss nicht erzeugt werden. Es entsteht von selbst. Und es entsteht in uns.
Nun zurück zur Frage:
Aus dem höheren Bewusstsein heraus erkenne ich als Projektor, dass das Feld voll ist mit unendlich vielen Einladungen in jedem Moment. Fülle ist auch hier vorhanden und muss nicht erzeugt werden.
Nicht nur menschliche Felder sprechen Einladungen aus.
Einladungen können auch aus der Quelle direkt kommen.
Kurzum: Es gibt mehr Einladungen als ein Projektor jemals bedienen kann.
Es gilt vielmehr zu lernen, welche Einladungen wirklich vibrieren und der Synergie der Ganzheit dienen. Alle anderen Einladungen müssen stehen gelassen werden. Sonst schließen sich die Tore des Quantenfeldes. Die Tore bleiben nur geöffnet, wenn du bereit bist, der Ganzheit zu dienen.
Wenn wir beginnen, nur noch vibrierende Einladungen anzunehmen, mag es Momente geben, in denen es still wird. Und das ist wunderbar und essentiell wichtig.
Wenn wir als Projektoren nicht lernen, nur noch einen Bruchteil der Einladungen anzunehmen und zu allem NEIN zu sagen, was unserer Wahrheit nicht entspricht, brennen wir in relativ kurzer Zeit vollkommen aus. Ich spreche aus persönlicher Erfahrung und ich bin mir sicher, dass gerade beim Lesen alle Projektoren mit dem Kopf nicken.
Einer der größten Schlüssel für mich, um ein wirklich glücklicher Projektor zu sein, war, zu erkennen, dass mein „warten auf die Einladung“ genauso wertvoll ist wie mein „der Einladung folgen“.
Um noch präziser zu sein, müssen wir aufhören unser Wirken nur noch auf das tatsächliche, praktische Tun zu beschränken. Denn wir wirken die ganze Zeit. Tag und Nacht. Und wenn ich in der Badewanne liege und reflektiere, ist das genauso wertvoll wie alles andere, was ich in einem anderen Moment tue.
Das ist die Offenbarung, die mein Leben wirklich nachhaltig erhebend verändert hat.
Der Schlüssel ist also eine absolute Hingabe in dem jetzigen Moment und ein Anerkennen deiner Selbst als vollkommen, als unschuldig und als goldrichtig.
Das heißt nicht, dass es nicht jede Menge zu tun gibt. Aber anstatt gegen den Krieg zu kämpfen, beginnst du dich für den Frieden einzusetzen.
Du wirkst aus dem Raum deiner Aufrichtung, deiner Integrität und deiner Würde.
Das ist die Zukunft der Menschheit.
Wanja
