Mit 25 Jahren habe ich sie dann endlich gefunden.
Meine mich auf allen Ebenen meines Seins bis an die äußerste Grenze und manchmal auch weit darüber hinaus fordernde Herausforderung.
Ein viertel Jahrhundert habe ich auf fünf Kontinenten nach ihr gesucht und mit meiner radikalen Radikalität radikal jedes Blatt gewendet, um ihr endlich zu begegnen.
Mit 12 von zu Hause ausziehen, auf das Sportinternat gehen und sechs Tage die Woche bis ans Limit trainieren.

Ein paar Jahre später auf einem Festival im Dauerrausch dreieinhalb Tage und Nächte wach bleiben.
Im ecuadorianischen Dschungel von einer 18 Meter hohen Klippe in einen reißenden Fluss springen.
Im März mit dem Fahrrad alleine und mit miserabler Ausrüstung auf meiner Tour-de-Trance von Berlin bis nach Südfrankreich am Mittelmeer radeln.
Für einen Filmdreh im Club nackt vor der Kamera tanzen.
Bungee-Jumping.
Gleitschirmfliegen.
Fallschirm-Springen

Letztendlich war mir das alles einfach nicht krass genug.
Kinderkram eigentlich.
Wer wirklich ein Meister der Herausforderung werden möchte, der braucht die wahren Herausforderungen eines wahren Meisters.
So kam er in mein Leben.
Mein großer Meister.
Mein Lehrer & mein Schüler.

Nächste Woche wird er schon 10 Jahre alt.
Die wahre Herausforderung meiner Meisterschaft:

Aufgerichteter, wahrhaftiger und liebender Vater sein.
Unsere Kinder bringen das Bewusstsein einer neuen Welt.
Sie verdienen die bedingungslose Unendlichkeit unserer Liebe.

Wanja