Die Wochen vor der Sonnenwende im Winter erlebe ich jedes Jahr ein wenig wie Sterben. Jeden Tag werde ich langsamer und komme irgendwann fast ganz zum Erliegen, etwas in mir wehrt sich, doch die Bewegung führt mich unweigerlich immer tiefer nach innen.
Der Moment der Wende selbst, die Weihnacht, das Neujahr, ist Tod und Neugeburt zugleich. Es ist die Geburt des Lichts, die Geburt des Christus & die Geburt eines neuen Zyklus.
Ich habe manchmal den Eindruck, dass Frauen einen viel schnelleren Zyklus, den lunaren Zyklus des Mondes erleben.
Auch ich spüre den Mond, doch tief erfasst wird meine Seele vom solaren Zyklus, von der Bewegung der Sonne.
Der 21. Dezember und der 20. Juni sind für mich seit Jahren zu Momenten geworden, die tiefe Prozesse in mir auslösen. Es macht mich ehrfürchtig und demütig und erinnert mich daran, dass ich Teil eines großen Ganzen bin.
Die Sonne kommt.
Die Tage werden länger.
Draußen schneit es und ich schaue auf das Licht einer Kerze.
Mein Herz geht auf, ich atme tief und spüre die Energie des neuen Jahres.
Es wird ein Jahr voller Wunder.
Love,
Wanja