Wenn wir morgens um 8:50 Uhr von der zweiten Tour nach Hause kommen und alle vier Kinder an den drei Stationen angekommen sind, sind wir seit drei Stunden auf den Beinen und haben in diesen Stunden mehr geleistet als viele Menschen an einem ganzen Tag.
Uns bleiben noch 4 Stunden und 20 Minuten, bis die erste Abhol Runde gemacht werden muss. Manchmal passt es nach dem Waldkindergarten die größeren Kindern an den anderen Stationen direkt mit einzusammeln und manchmal auch nicht. Dann fahren wir nochmal los und wenn an dem Tag noch Hobbies sind oder Freunde kommen, fahren wir noch etliche weitere Male, um irgendwen, irgendwann, irgendwo hinzubringen.
Zwischendrin werden Hausaufgaben gemacht, gekocht, geputzt, begleitet, getröstet, ermutigt, bestätigt, bewundert, erklärt, eingepackt, ausgepackt und umgepackt. Nach unseren Möglichkeiten wird Mangel mit Fülle beantwortet, Streit mit Frieden, Frust mit Geduld, Stress mit Ruhe und Angst mit Liebe.
Manchmal frage ich mich, wie wir es schaffen, neben den vier Kindern noch ein Unternehmen zu führen und damit im Jahr mehr als eine halbe Millionen Umsatz zu machen. Wie es auf allen Ebenen unseres Lebens immer weiter nach oben geht, noch leichter wird, noch tiefere Verbindung wächst, noch mehr Möglichkeiten für unsere Kinder sich zeigen, noch mehr Umsatz kommt…
Von einer Qualität, die uns dieses Leben möglich macht, weiß ich, dass sie uns beiden tief innewohnt.
DIE GABE SELBST ZU GEHEN
Wir haben vor vielen Jahren schon verinnerlicht, dass nichts in unserem Leben sich nicht nach unseren Wünschen verändern ließe. Wollten wir etwas anders haben, haben wir nicht gewartet bis es anders kam, sondern wir sind aufgestanden und haben es anders gemacht.
Nicht unbedingt allein, sehr oft mit Unterstützung, aber eben selbst. Coaches haben dazu beigetragen, dass sich unsere Schritte leichter gehen ließen. Sehr viel leichter sogar.
Doch haben wir die Coaches nicht gebraucht.
In Wahrheit braucht niemand einen Coach, um seine Schritte zu gehen. Und wenn du doch glaubst, jemanden dafür zu brauchen, brauchst du wahrscheinlich keinen Coach, sondern einen Therapeuten. Das ist echt nicht schlimm, sondern ein neutraler Fakt und wunderbar, ihn einfach auch mal unverblümt anzuerkennen.
Therapeuten werden gebraucht.
Sie retten Leben jeden Tag und sind da für die Menschen, die gerade nicht selbst gehen können.
Coaches retten kein Leben.
Man braucht sie nicht.
Sie sind da für die, die sie gar nicht brauchen, weil sie selbst gehen können.
Viele Coaches würden nur zu gerne gebraucht werden, weil der Glaube in uns, nur so Geld verdienen zu können, so tief sitzt.
Sorry, but not sorry:
That is BULLSHIT.
Ein Coach ist kein Therapeut und auch kein Arzt.
Er eilt nicht herbei, weil jemand Hilfe braucht.
Ein Coach sollte kein Geld verdienen an der Not, am Drama nicht, an der Bedürftigkeit nicht, an der Angst nicht und auch nicht an der Hölle.
Der Meister zeigt sich, wenn der Schüler bereit ist.
Bereit ist der Schüler, wenn er selbst gehen kann.
Ein Meister, der dies noch nicht weiß, ist kein Meister, sondern selbst ein Schüler.
Die Schüler, die von selbst kommen, sind die Schüler, die liebend gerne sehr hohe Preise bezahlen. Sie tun dies, weil sie wissen, dass sie das bekommen, was sie bezahlen.
Doch sie werden ihre Fülle nur einem Meister der Fülle geben.
Nur von ihm können sie lernen, noch mehr Fülle zu meistern.
Für den Schüler, wie für den Meister, ist der Beginn einer erfüllenden Zusammenarbeit nicht der Mangel, sondern die Fülle.
Love,
Wanja