Vor fast siebzehn Jahren sind wir uns begegnet.
Seit unserer ersten Begegnung lieben wir uns bis in die Unendlichkeit.
In all den Jahren haben wir uns noch nie gestritten & ich weiß mit Sicherheit, dass wir es auch niemals tun werden.

Liebe kennt keinen Widerspruch und so widerspricht der Liebende auch nicht.
Das Feld zwischen zwei Liebenden ist ein Feld der Einheit.
Es ist purer Frieden und der Himmel auf Erden.
Ein Geschenk für die Gemeinschaft, denn es ist ein überfließendes Fass und eine Quelle von unendlicher Inspiration, Bliss, Ekstase & freiem Fluss.
Die Menschen, die in unsere Räume kommen, werden regelrecht gebadet in diesem Feld.
Zwischen zwei Liebenden die gelernt haben sich zu halten, wird jede Angst, jeder Schmerz, jede Dunkelheit, jeder Schatten & jede vermeintliche Unfähigkeit, ja selbst das Ego und das kleine Kind, so tief geliebt, dass es aufsteigen und sich erlösen kann.

Was haben wir geweint in den Armen des jeweils Anderen, als wir es endlich konnten.
So bitterlich.
Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre.
Aus den tiefsten Tiefen.
Bis ins Mark erschütternd, der alte Schmerz, auch der Schmerz aus den Ahnenlinien & dem Zellgedächtnis, der im Raum unserer Begegnung bereits aufgestiegen ist.
Ich sehe Sophie in unendlicher Größe.
So groß wie ich noch nie einen Menschen gesehen habe.
Doch ich kann sie nur immerwährend so groß sehen, weil auch das Kleine in ihr immer da sein darf.
Sie darf alles sein und frei fliegen wie ein Schmetterling.
Es ist ein Raum von großer & mächtiger Heilung.
Wir sind gesegnet und unsere Liebe segnet auch Dich.

Sophie traf in der Vergangenheit mehrere Entscheidungen, die nicht übereinstimmten mit meinem persönlichen Willen.
Nicht viele Entscheidungen, dafür aber sehr gravierende Entscheidungen.
Nach vier Jahren unserer Beziehung, damals waren wir noch Teenager, trennte sie sich von mir.
Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes fast gestorben vor Trauer und mein System entlässt bis heute gelegentlich den Schmerz & den Schock, den diese Entscheidung damals bei mir ausgelöst hat. Ja, einige Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit getroffen hat, haben die intensivste Verzweiflung und Trauer in mir hervorgerufen.
Und auch ich habe in der Vergangenheit manche Entscheidungen getroffen, die nicht mit dem persönlichen Willen von Sophie übereingestimmt haben und auch bei ihr intensive Gefühle ausgelöst haben.

Jahre nach unserer Trennung sagte sie mir, ein Teil von ihr hätte sich damals eigentlich gewünscht, dass ich ihr widersprechen würde, als sie sich von mir trennte.
Denn sie trennte sich nicht, weil sie es wirklich wollte oder mich nicht mehr liebte, sondern aus Angst, dass ich mich von ihr trennen würde.
Beide trugen wir damals so unendlich viel Angst & Schmerz in uns, den wir weder in uns selbst noch in unserem gemeinsamen Raum halten & fließen lassen konnten.

Wir lernten es in der Zeit unserer Trennung, jeder für sich & vor allem jeder in sich und nun können wir es alleine & auch gemeinsam.
Es ist das Geschenk unserer Trennung.
Jetzt darf auch das Kleine, jede Angst & auch jeder Schmerz in unserem Raum sein und weil wir wissen, dass wir auch getrennt sein können, können wir beieinander bleiben.
Das ist Liebe in Freiheit.
Die Grundlage dieser Liebe in Freiheit ist gleichzeitig auch das Fundament für den immerwährenden Frieden unserer Begegnung.
Begegnung in Liebe ist gebaut auf Achtsamkeit, Respekt und Würde.
Ich widerspreche Sophie nicht & sie widerspricht mir nicht.
Nie.

Unsere Worte achten, respektieren und würdigen wir.
Taten es immer & werden es immer tun.
Wir sind uns die perfekten Spiegel.
Weil wir Liebende sind, brauchen wir einander nicht fürchten und unseren Wegen & Worten nicht widersprechen.
Und darum streiten wir nicht und werden es niemals tun.
Wir lieben.

Wanja