Prostitution oder der Glaube an das Schicksal, letzteres ist noch wesentlich erniedrigender.
Natürlich, man kann es auch kombinieren, das eigene Schicksal als Erklärung nehmen für die eigene Prostitution. Und Prostitution hat viele Gesichter, man kann sich auch am Arbeitsmarkt und in der eigenen Beziehung prostituieren. Ich habe es schon als Kind gesehen, wie viele es tun, sich klein machen, sich unterjochen, ihre Wahrheit nicht sprechen und ich sehe es noch heute. Die eigene Schöpferkraft zur Verfügung zu stellen für etwas, was man nicht selbst gewählt hat, ist immer eine Form der Prostitution. Es ist immer eine Wunde, die entsteht, weil man sich von der eigenen Integrität & Würde entfernt.
Die Ursache ist nicht der Arbeitsmarkt und auch nicht der Partner, sondern der Glaube an das Schicksal. Der Glaube, dass die Dinge eben so sind, wie sie sind und man sich besser damit abfindet, anstatt darüber zu grübeln, wie man sie verändern könnte.
Bis heute bringen wir es unseren Kindern bei. Wer nicht bereit ist, seine Hausaufgaben zu machen, der wird gebrochen. Ich sehe es bei unseren Kindern und Sophie und ich sind manchmal bis ins Mark erschüttert, wenn wir da tief hinein sehen, in das, was mit unseren Kindern gemacht wird.
DOCH WIR HABEN EINE WAHL
Hausaufgaben können genauso erniedrigend sein wie tatsächliche, wortwörtliche körperliche Prostitution.
In Würde stehen wir in dem Moment, in welchem wir anerkennen dass wir unsere Umstände selbst gewählt haben.
Bis dahin machen uns unsere Lebensumstände nicht nur hilflos, wütend, ohnmächtig, verzweifelt und traurig, sondern wir handeln auch daraus.
Ich sehe, wie unsere Kinder kochen manchmal, wie sie stinksauer sind, dass sie in der Schule schon geleistet haben und nun noch Hausaufgaben machen sollen, wie sie Angst haben, nicht genug zu sein, wie der Druck und der Stress in ihnen wächst und täglich größer wird.
Ich lasse sie kochen und wettern, auch gegen mich, gegen den anderen Elternteil, gegen die Lehrer, die Mitschüler und dieses Schweinesystem. Ich zeige ihnen, wie sie mit einem Kissen auf das Bett schlagen können, um ihrer Wut Luft zu machen. Ich kann es nicht nur verstehen, sondern ich feiere sie für ihren Sinn für Gerechtigkeit, für ihr Wollen und ihr Aufbäumen. Ich lasse nicht zu, dass sie gebrochen werden. Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Der größte Wert, den wir haben. Ich bin noch lange nicht gezähmt.
Es wäre vollkommen übergriffig, meinen Kindern zu erklären und ihnen den Glauben aufzuzwingen, dass ihre Umstände selbst gewählt sind. Dass sie selbst die Verantwortung dafür zu tragen haben. Es würde dazu führen, dass sie sich noch schlechter fühlen, ihre Gefühle nicht mehr fühlen würden, dass sie sich dafür schämen würden. Es wäre der reinste Missbrauch.
Es ist auch nicht die Wahrheit, dass meine Kinder die Verantwortung tragen.
Denn ich trage die Verantwortung.
Alle Verantwortung, und die Lehrer tun es auch, die Schulleiter, die Menschen in den Ministerien und du, Lesender, auch. Doch deine Verantwortung ist nicht mein Bier.
Die Verantwortung für die Umstände meiner Kinder trage ich nicht nur bis sie 18 sind, sondern ich trage sie ihr ganzes Leben. Ich trage auch deine Umstände mein ganzes Leben und auch die Umstände der Menschen auf der anderen Seite der Erde. Es ist egal ob diese Menschen jünger oder älter sind als ich, ob es ihnen besser geht als mir oder schlechter, ob sie reifer sind oder unreifer, krank oder gesund, kräftig oder schwach, reich oder arm.
Ich trage die Verantwortung, ganz und allein.
Alles was ich je wahrgenommen habe, jetzt wahrnehme und auch zukünftig wahrnehmen werde, ist meine alleinige Verantwortung.
DAS IST MEINE WAHL.
Und das ist genau die Essenz dieses Posts.
Denn manchmal machen mich meine Lebensumstände auch wütend, ohnmächtig und hilflos. Dann nehme ich mir auch ein Kissen und schlage es auf das Bett, bis die Federn fliegen, so wie meine Mutter es mir beibrachte. Und dann erinnere ich mich, dass ich die Verantwortung habe.
MEINE VERANTWORTUNG IST MEINE WAHL
Ich unterjoche mich nicht, nicht der Meinung von anderen, nicht dem Arbeitsmarkt, nicht den Menschen mit denen ich in Verbindung bin und auch nicht mir selbst. Ich treffe Wahlen, die der Freiheit entsprechen, radikal, und das hat es mir möglich gemacht, ein freies Leben zu führen. Ich treffe Wahlen, die der Liebe entsprechen und der Fülle.
Es lässt mich erblühen in meinem Leben.
Es ermöglicht mir meinen Kindern einen würdevollen Raum zu halten, es ermöglicht ihnen, wütend und ohnmächtig sein zu dürfen und wenn es so weit ist, dennoch selbst ihre Verantwortung ganz zu übernehmen, in Würde zu stehen und freie Wahlen zu treffen.
Es ermöglicht mir, mein eigenes Unternehmen zu einem Garten EDEN wachsen zu lassen und tausende Menschen mit dem Reichtum meines Geistes zu beschenken.
Es ermöglicht mir, eine Liebesbeziehung zu leben, die nicht von dieser Welt und doch für diese Welt ist.
Das wäre nicht möglich gewesen, wenn ich an das Schicksal geglaubt hätte.
Denn dann wäre ich auch zu einem Sklaven geworden, zu einem Spielball, einer Prostituierten eines Systems, das nicht meiner Vision entspricht.
ICH LIEBE MEINE WAHL UND ICH WERDE NIEMALS AUFHÖREN NEU ZU WÄHLEN
Wanja