Ich persönlich liebe den Verstand, die Logik und auch das rationale, das kalkulierende, das strategische, das kategorisierende, das rationalisierende und auch das realistische und geerdete Denken.
Das, was Menschen an mir lieben, nämlich meine Klarheit, die habe ich ganz klar von dort.
Es soll Menschen geben, die lassen sich auf dem Markt einen altersschwachen, zahnlosen Esel verkaufen, mit der Begründung, die Zähne seien halt noch nicht da, weil der Esel eben noch so jung sei. Der Apfel ist eigentlich eine verzauberte Birne und das kleine Stück Fleisch würde zu Hause in der Pfanne seine Größe verdoppeln.
Ich glaube nirgendwo sonst, habe ich so viel Abneigung gegenüber einem klaren Verstand gefunden wie in der Spiri-Szene. Wer klar denken kann, findet seinen Weg. Er wird wissen, wann es wichtig ist, NEIN zu sagen und auch erkennen, wenn es Zeit ist, JA zu sagen.
Seinen Weg nicht über das Denken zu finden, sondern ausschließlich zu erfühlen, finde ich ähnlich absurd wie eine Wanderung zu unternehmen und dabei die Beine nicht einzusetzen.
Für mich ist das alles untrennbar verbunden. Wenn die Angst kommt, dann geht das Herz zu, doch dann geht auch die Hand zu und der Kopf tut es auch. Erkennen, dass ich verschlossen bin, kann ich an allen Stellen, an meiner verkrampften Hand, an meinem festen Denken und auch an meinem kalten Herzen.
Wenn die Angst da ist, findet man die schlechteste Navigation über das Fühlen.
Über die Hand, über das Gehen, die Beine und über die Bewegung kann ich vielleicht noch Fluss aktivieren und Ekstase wieder ins Fließen bringen.
Doch das beste Tool, wenn die Angst da ist, das ist aus meiner Sicht das Denken. Denn über das Denken finde ich den Zugang an meine Erinnerung und auch wenn mein Herz augenblicklich zu ist, kann ich mich daran erinnern, dass ich es auch wieder öffnen kann. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mich bewegen kann, dass ich tanzen kann, dass ich lachen kann und auch, dass ich atmen kann.
Und noch etwas ganz Essentielles:
Ich kann mich daran erinnern, dass ich Wissen habe.
So kann ich nicht immer fühlen, dass alles gut ist, ich kann es aber immer wissen.
Ich kann gut verstehen, dass viele Menschen alle möglichen Konzepte versuchen. Doch egal welchem Konzept sie folgen, sie sollten nicht vergessen, dass wir Kopf, Herz und Hand nicht ohne Grund bekommen haben.
Natürlich kann ich eine Wanderung ohne meine Beine unternehmen. Die Frage ist, ob es eine sinnvolle Wahl ist.
Love,
Wanja